Resilience: the Proof is in the Pudding

Resilience: the Proof is in the Pudding

Resilience: the Proof is in the Pudding 1924 1008 digiVolution

Dies sind die dV-News 14-2022 und unsere Auswahl von Artikeln und Links, die die Nach-richten der letzten zwei Wochen aufzeigen. 

Das Schlimmste kommt noch

Das globale Wirtschaftsmodell ist ermüdet und umkämpft, der Krieg in der Ukraine mit seinen zahlreichen Eskalationsrisiken, der immer unausweichlicher werdende Konflikt zwischen China und den USA, die irreversiblen Schäden, die unserem Planeten und den Spezies, die ihn bevölkern, zugefügt werden, die wachsenden sozialen Spannungen, die demokratische Debatte, die durch die Konfrontation unversöhnlicher Positionen ersetzt wird,… Der Welt der Menschen geht es nicht gut. 

Im Jahr 2020 haben drei Bundesräte der Schweiz gesagt: «Hier ist das COVID, wir schliessen, bleiben sie zu Hause». Zwei Jahre später leckt die Welt immer noch die Wunden einer Politik, in der die Angst und die Unvorbereitetheit einer westlichen Gesellschaft, die durch mehr als 30 Jahre Friedens- und Wohlfahrtsstaatsillusionen geschwächt wurde, die Hauptrolle spielten.

Letzte Woche waren es zwei Bundesräte, die uns zum kommenden Winter warnten, der – gelinde gesagt – «kompliziert» sein wird. Die Schlüsselbotschaft: «Wir müssen die Heizung runterdrehen». Herr Parmelin hatte uns bereits Ende 2021 allein und unter dem Spott der Besserwisser vor den kommenden Energieproblemen gewarnt, denn er weiss auch: No Power, No Cyber! Leider haben sich die Dinge seit dem 24. Februar stark beschleunigt und die russische Gasfalle hat in Europa zugeschnappt. 

Die Vorsteherin des UVEK, die für die Infrastruktur zuständig ist, war an der Pressekonferenz vom 29. Juni anwesend. War es nicht ihr Departement, das uns nach den emotionalen Reaktionen auf den Unfall in Fukushima mit einer zwar notwendigen, aber unrealistischen Strategie in diese Situation der programmierten Stromknappheit gestürzt hat? War es nicht auch dieses Departement, das am 17. Februar noch die Absicht hatte, die Stromlücke mit Gaskraftwerken zu füllen? Auf welche weitere strategische Fehlleistung des UVEK im Infrastrukturbereich müssen wir uns vorbereiten?

Die richtige Einstellung

Die Formel «Regieren ist Voraussehen» wird einmal mehr untergraben und hier ist die Schweiz erneut hilflos und abhängig, obwohl die Anzeichen für eine sich vertiefende Krise schon vor langer Zeit erkannt worden waren. Wenn wir es in jedem unserer Posts wiederholen, werden unsere Überlegungen schliesslich Gehör finden…? Als Nation haben wir einmal mehr nicht antizipiert und sind darauf beschränkt, zu reagieren und die Frage lautet also: «Wo und wie?».

In Bezug auf die Digitalisierung ist das «Wo» besonders wichtig. Wir hören zwar, dass es in unseren Wohnungen kälter werden könnte, aber welche Folgen hat es, wenn die IT-Infrastruktur nur unregelmässig mit Strom versorgt wird? Um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen, muss man sich nur den Stromausfall bei Skyguide oder die wiederholten Störungen bei Altea, dem weltweiten Passagierabfertigungssystem, vor Augen führen. Im Falle eines systemischen Stromausfalls wird aber die Kaskade der Folgen ganz anders aussehen. Wir ermutigen somit unsere Leser in diesem Zusammenhang, während YouTube noch abgerufen werden kann…, sich die SRF-Sendung Blackout – Thementag vom Januar 2017 anzusehen. Und was würde es für unsere IT-Infrastruktur bedeuten, wenn es zu einem dauerhaften Blackout oder einer Stromknappheit mit rotierenden Netzabschaltungen käme? Das ist ein Mechanismus, den man sich in Zeiten ausgedacht hat, als Maschinen ihre Daten noch nicht vom anderen Ende der Welt holten.  Ist die OSTRAL (Organisation für Stromversorgung in ausserordentlichen Lagen) in der Lage, mit der komplexen Welt umzugehen, die die rasante Digitalisierung der letzten zehn Jahre hervorgebracht hat?  

Sich vorbereiten 

Wir bei digiVolution sind der Meinung, dass die vielfältigen, komplexen, unbeständigen, unsicheren und mehrdeutigen Herausforderungen der digitalen Mutation nur mit einem Ansatz der « Gesamtverteidigung » bewältigt werden können. Jeder Einzelne und jede Organisation kann und muss dazu beitragen, und die Aufgaben des Staates lassen sich in drei Punkten zusammenfassen: günstige Bedingungen schaffen, die Akteure koordinieren und die Aufgaben wahrnehmen, die nur er selbst erfüllen kann.

Im Hinblick auf die Störungen, die wir in diesem Herbst erleben werden, sind viele nützliche, schnelle und kostengünstige Massnahmen möglich, um die Resilienz der Gesellschaft zu erhöhen, die « Fähigkeit eines Körpers, Organismus, einer Organisation oder eines Systems, nach einer Veränderung stabile Eigenschaften wiederzuerlangen. » (Vallat).

Zu diesem Zweck empfehlen wir 

  • Prozesse: Auf der Grundlage eines ernsthaften Risikomanagements (jeder macht es?) wird ein Plan für die Geschäftskontinuität (BCM) erstellt und mit allen Partnern in der Lieferkette geprüft.
  • Ausbildung: Bewusstseinsbildung, Verantwortungsübernahme und Ausbildung sind ständige Aufgaben; Mitarbeitende und ein Krisenstab, die auf die Bewältigung neuen Situationen vorbereitet sind, können nicht improvisiert werden.
  • Technik: Für ein Unternehmen ist es lebenswichtig, über seine Daten zu verfügen; werden diese jedoch in grosser Entfernung gehostet, besteht die Gefahr, dass sie nicht erreichbar sind; ein Edge-Computing-Ansatz könnte die Auswirkungen eines Netzwerkausfalls in der Schweiz oder im Ausland erheblich reduzieren, sowohl in der Schweiz als auch im Ausland, wo eine ähnliche Situation droht.

Die Quittung für diese Arbeit wird sich angesicht der Ereignisse zeigen. The Proof is in the Pudding!

Um die neuen Risiken zu bewältigen, sollten wir uns von unseren französischen Nachbarn die Marianne, das Symbol der Revolution, ausleihen und die Standarte und das Gewehr in ihren Händen gegen die neuen Instrumente der modernen Souveränität eintauschen. 

In der Schweiz während der letzten zwei Wochen (zusätzlich zu Energiefragen)

  • Der Lagebericht des Nachrichtendienstes des Bundes – Ein wichtiges Dokument, das die Situation nach der russischen Aggression gegen die Ukraine zusammenfasst, die nicht nur das Völkerrecht zutiefst verletzt, sondern auch die seit 1975 bestehende europäische Sicherheitsordnung zerstört. Für die Schweiz und die Kleinstaaten ist diese Anfechtung des Völkerrechts besonders gravierend.   
  • Eröffnung der Vernehmlassung zur E-ID – Nachdem das Volk eine private Lösung im März 2021 abgelehnt hat, schickt der Bundesrat einen neuen Vorschlag für eine staatlich verwaltete elektronische Identität (e-ID), wie von fast allen Politikern gefordert, bis zum 20. Oktober 2022 in die Vernehmlassung.
  • Tätigkeitsbericht 2021/2022 des Eidgenössischen Datenschutzbeauftragten – In diesem Bericht stellt der Datenschutzbeauftragte fest, dass sich die Gleichgültigkeit gegenüber dem Datenschutz der Bürger ausgebreitet hat und dass die Privatsphäre ein zunehmend abgewerteter Begriff ist.  Wenn sich das Forum für Transparenz in der Verwaltung gegen eine Änderung des Nachrichtendienstgesetzes in Bezug auf Transparenz einsetzt, wer kümmert sich dann um den Missbrauch von sozialen Medien, chinesisch zum Beispiel. 

 Bei digiVolution 

  • Die Führungsstruktur der Stiftung hat am 24. Juni einen riesigen Schritt nach vorne gemacht: Herr André Duvillard, ehemaliger Delegierter für den Sicherheitsverbund Schweiz, erweist uns die grosse Ehre, den Vorsitz des Beirates von digiVolution zu übernehmen. Ein Engagement, das uns sehr berührt. 
  • Und seit April wurde die Geschäftsführung von digiVolution durch Frau Jeannie Cointre verstärkt, die das Fundraising leitet.
  • Projekte und Aktivitäten der Stiftung entwickeln sich zufriedenstellend, aber das Hauptopfer in einer kleinen, im Aufbau befindlichen Struktur wie digiVolution sind die Fristen. Aber wir versprechen Ihnen, dass in Kürze wichtige Informationen folgen werden, insbsondere über dV-Net.

Wir wünschen Ihnen viel Spass beim Entdecken der ausgewählten Artikeln und Links, die wir dank der Personen ausgewählt haben, die uns Woche für Woche an ihrem Netzwerk, ihrer Erfahrung und ihren Fundstücken teilhaben lassen. Wir freuen uns darauf, Sie in zwei Wochen wieder zu informieren.

Privacy Preferences

When you visit our website, it may store information through your browser from specific services, usually in the form of cookies. Here you can change your Privacy preferences. It is worth noting that blocking some types of cookies may impact your experience on our website and the services we are able to offer.

Our website uses cookies, mainly from 3rd party services. Define your Privacy Preferences and/or agree to our use of cookies.