August 1st, 2035

August 1st, 2035

August 1st, 2035 430 482 digiVolution

Dies sind die dV-News 16-2022 und unsere Auswahl von Artikeln und Links, die die Nachrichten der letzten zwei Wochen aufzeigen. Heute feiert die Schweiz ihr 731. Jubiläum. Die Schweiz ist dieses schöne Schiff – man muss nur eine Schleife von Lausanne, Luzern, Bellinzona und zurück über den Nufenen fahren, um es zu sehen – das uns schützt und ernährt. Welche Zukunft wollen wir ihm bieten? Welchen Platz in der Welt? Wie können wir etwas ändern, wenn uns bestimmte Dinge missfallen? Mit der Beantwortung dieser Fragen, würden wir uns eigene Ziele setzen und nicht nur die Ziele verfolgen, die uns andere aufzwingen und die uns wahrscheinlich immer mehr auslaugen werden. 

Versuchen wir also, die Schweiz im Jahr 2035 zu skizieren. Eine Schweiz, die wir anstreben, für die wir uns einsetzen möchten, von deren Wachstum und Komfort wir 50 Jahre lang profitiert haben, und die wir unseren Kindern und Enkeln übergeben möchten. Wie schwierig ist das? Ja, sehr, aber vor dieser Schwierigkeit zurückzuschrecken, wäre das nicht eine unsägliche Feigheit?

Die Schweiz ist keine Insel, und wir müssen damit beginnen, die Welt zu beschreiben, der sie im Jahr 2035 angehören wird. Es wird eine Welt mit starken Spannungen und Unsicherheiten sein. In 13 Jahren werden wir keine Wundermittel für die Probleme von 2022 gefunden haben. Wahrscheinlich werden sie sich sogar noch erheblich verschärft haben, vor allem in den Bereichen Geopolitik, Umwelt, Wirtschaft, Demografie, Energie, Ernährung und Soziales. Und bis 2035 könnte die aus dem Zweiten Weltkrieg hervorgegangene Weltordnung sogar zu einer Arena unproduktiver Palaver verkommen sein, in deren Gefolge auch die bedeutungslos gewordenen internationalen Organisationen mitgerissen werden. Kurz gesagt, eine Zeit «post-Völkerbund», in der jeder Mächtige tut, was er will.

Was würde die Schweiz in diesem schwierigen Umfeld wollen? Um eine gemeinsame Zielsetzung zu erreichen, muss sie einfach bleiben. Beim Pakt von 1291 hatten die drei Schweizer drei Finger gehoben. Belassen wir es also dabei:

Le Serment du Grütli de 1291 / Der Rütlischwur 1291 (Jean Renggli, 1891)

  • Souveränität – Die rechtliche, materielle, industrielle usw. Fähigkeit, unsere Entscheidungen selbstständig zu treffen und umzusetzen, insbesondere die Kontrolle über unsere Daten. 
  • Resilienz – Die wichtigsten Interessen und Risiken des Landes identifiziert und alle Vorkehrungen getroffen haben, damit die Schweiz im Falle einer grossen Krise nicht dauerhaft unerträgliche Grenzen überschreitet.
  • Vertrauen – Die Gefahren für den sozialen und politischen Zusammenhalt unserer alten Demokratie erkannt und beseitigt haben und damit wieder zu einem Zentrum der Stabilität zu sein – für uns und für alle, die auf eine starke, neutrale Schweiz als Lösungsanbieterin für die Spannungen in der Welt zählen.

Die Voraussetzungen, um diese Ziele zu erreichen, während wir uns am Anfang einer grossen Umbruchphase befinden, sind:

  • Die Bildung unserer Bevölkerung, damit jeder über die Fähigkeiten verfügt, in der digitalen Gesellschaft zu leben, seine Rolle und seine Verantwortung zu verstehen, auch in Bezug auf Nüchternheit und Staatsbürgerkunde.
  • Eine klare, selbstbewusste und von allen Parteien respektierte Gouvernanz – auch in Bezug auf die Ressourcen –, um die notwendigen Gleichgewichte zu gewährleisten und sicherzustellen, dass uns das System nicht entgleitet.
  • Wir müssen jetzt damit beginnen, denn je mehr wir abwarten, desto grösser « the gap between the train and the platform ».

Machen wir es wie unseren Vätern: wenige Worte, eine Seite, damit alle unterschreiben können. Die Details klären wir später…

Die wichtigsten Ereignisse in der Schweiz während der letzten zwei Wochen 

Der Krieg in der Ukraine produziert weiterhin seine Schrecken. Die Europäer beginnen jedoch zu verstehen, dass der wirtschaftliche Krieg, den sie Russland aus Solidarität mit der Ukraine zugefügt haben, für sie zum Bumerang werden könnte. Alle bereiten sich daher auf einen Winter voller Gefahren vor. Offizielle Botschaften geben sich zwar beruhigend, aber auf der Pressekonferenz am 20. Juli wagte der Direktor von elcom sogar einen kleinen Schocksatz, den niemand zu bemerken schien: «Das System ist deutlich weniger resilient». Eine Warnung, die seit Jahren von mehreren digiVolution-Experten wiederholt wurde, das weitgehend unbeachtet blieb. Und bislang gab es keine klare Erklärung dafür, wie sich die Zyklischen Abschaltungen tatsächlich auf die weltweit verteilten und damit lebensnotwendig von IKT-Diensten abhängigen Dienste auswirken, denen die OSTRAL-Strategie die Energie entziehen würde?

An der Cybersicherheitsfront wurde die Stadt Bülach angegriffen und in Genf eine grosse Cybersicherheitsfirma, wobei Zehntausende von Dokumenten im Darkweb veröffentlicht wurden. Und der NCSC setzt seine Cybersicherheitsmission unermüdlich fort, dieses Mal im Bereich Gesundheit.

Wissenschaft und Technologie werden nicht alle unsere Probleme lösen, und es wäre auch sehr naiv und gefährlich, dies zu glauben. Aber in jedem Fall wird die Wissenschaft, sofern sie richtig eingesetzt wird, eine entscheidende Rolle spielen, sobald wir unsere Ziele festgelegt und akzeptiert (hat die Schweiz eine Strategie? Was wollen wir?) und die Mittel zu ihrer Erreichung zugewiesen haben. Zu diesem Zweck muss ein permanenter Strategierat für Wissenschaft und Sicherheit mit einem klaren Mandat (u.a. den Schweizern etwas zu erklären) und hoher Transparenz geschaffen werden. Nicht wie während des COVID…! 

Wir wünschen Ihnen viel Spass beim Entdecken der ausgewählten Artikeln und Links und wir freuen uns darauf, Sie in zwei Wochen wieder zu informieren.

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