Born 150 years ago

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Liebe Leserinnen und Leser

Hier sind die dV-News 07-2024 und eine Auswahl an Artikeln und Links. Diese Ausgabe ist inspiriert von der Gedenkfeier am 22. März 2024 – hervorragend organisiert von Divisionär Tüscher, Kommandant der Territorialdivision 1 – zum 150. Jahrestag der Geburt von General Guisan, unserem Oberbefehlshaber im Zweiten Weltkrieg.

Was hätte Guisan gesagt?

Aus allen Ansprachen – alle bemerkenswert -, die bei dieser Gedenkfeier in Verte Rive, dem früheren Anwesen des Generals in Pully, gehalten wurden, haben wir zwei zentrale Aussagen herausgegriffen: Die Bedeutung des Menschlichen für Guisan und seine unermüdlichen Bemühungen, die Schweiz auf die Katastrophe vorzubereiten, die er bereits 1934 vorausgesehen hatte. Guisan hatte einen einzigen Kompass, um sein Handeln zu leiten: das höchste Wohl des Vaterlandes.

Was die Anwesenden an diesem 22. März 2024 jedoch bewegt haben, ist die Aktualität der Aussagen des Generals bis hin zu seinem Abschlussbericht. Fast 80 Jahre später genügt es, einige wenige Daten und Wörter zu ändern, um festzustellen, dass seine Prinzipien und Richtlinien kaum gealtert sind.

Die Frage, die sich uns stellt, ist, wie die Botschaft des Generals heute angesichts der Bedrohungen für die Schweiz im Jahr 2024 aufgrund der technologischen Entwicklungen und Abhängigkeiten lauten würde. Das Gedankenspiel mag als arrogant oder zumindest als gewagt erscheinen.  Doch halten wir den Versuch für opportun, herausfinden, was uns der General dank seiner Erfahrung als Oberbefehlshaber in einer Zeit, in der der Krieg nach Europa zurückgekehrt ist und sich täglich zu verschlimmern droht, empfehlen könnte.

Folgendes würde uns der General 2.0 wohl sagen:

«In unserer durch Daten und Technologien globalisierten Welt erwarte ich von jedem Einzelnen, dass er/sie entsprechend seiner/ihrer Kom­pe­tenzen und Verantwortlichkeiten alles unternimmt, um

die Lage zu verstehen – Wissen ist der Schlüssel und es ist wichtig, dass jeder Akteur ohne Abstriche über die genauen (auch historischen) Fakten verfügt, frei von jeglichen (auch technischen) Filtern, Dogmen oder Manipulationen, da er/sie es braucht, um Risiken und Chancen zu analysieren und gute Entscheidungen zu treffen.

für alle Fälle gerüstet zu sein – Alle erforderlichen technischen, organisatorischen und operativen Massnahmen müssen priorisiert und umgesetzt werden und das Personal muss darin ausgebildet und trainiert werden und für sämtliche Fragestellungen müssen entsprechende Antworten oder zumindest eine Eventualplanung bestehen.

durchhaltefähig zu sein – Dies ist sicherlich die schwierigste Herausforderung, da jede längere Periode der Bequemlichkeit die stärkste Entschlossenheit aufweicht und dazu verleitet, die Anstrengungen und Reserven zu reduzieren, obwohl – die Geschichte zeigt es – Zeiten der Not und des Wettbewerbs dem Normalfall entsprechen und es eben diese sind, in denen die Leistung gemessen und am Erfolg geschmiedet wird.

innovativ zu bleiben – Die Technologie mit ihren Praktiken und Taktiken schreitet schnell voran, was es erforderlich macht, jedem Einzelnen Handlungsfreiheit zu übertragen (Auftragstaktik) und den Innovationsgeist auf allen Ebenen zu fördern, während gleich­zeitig ein Rahmen aufrechtzuerhalten ist, der die Kohärenz des Ganzen garantiert.

tiefgreifend zu Handeln – Der Staat ist dafür verantwortlich die Gesellschaft zu organisieren, aber ihm kann nicht alles auferlegt werden. Es liegt somit in der Verantwortung jedes Einzelnen – Unternehmen, Organi­sa­tionen und Individuen – seine Stellung und Verantwortung innerhalb des Ganzen zu verstehen und wahrzunehmen

Das Interessante an diesen fünf Punkten ist, dass sie nicht nur auf der staatlichen Ebene, sondern auch auf der Ebene jeder privaten Organisation angewendet werden können.

Warum ist es sinnvoll zu versuchen, die Lehren des Generals in die Gegenwart zu übertragen? Weil sich die geopolitische Lage in eine beunruhigende Richtung entwickelt und sich die Lage im Cyberbereich sowie den Faktoren, von denen dieser abhängt, nicht zum Besseren wendet, wie wir regelmässig betonen.

Sicherheit ist nicht so kompliziert, aber sie hat ihren Preis, wobei der Preis der Unsicherheit noch höher ist. Hat die Schweiz dies vergessen?

BOOKS & REPORTS

Hier die Liste der Bücher und Publikationen von Interesse, auf die wir anlässlich unserer Recherchen der letzten zwei Wochen gestossen sind. Und auf dVPedia bietet die Rubrik dVLibrary mit ihrem neuen Look and Feel bereits 100 Titel mit Referenzen und einer Zusammenfassung an.

Signifikante Nachrichten der letzten Wochen

 TORNADO – Unter der Leitung des hervorragenden Maxime Girod fand am 14. März in Morges die vierte Ausgabe des Forum Venoge zu den Folgen von Naturkatastrophen statt. Ein aktuelles Thema, da die EU selbst beginnt, an ihrem Vorbereitungsstand zu zweifeln, und die Europäische Umweltagentur Europa auffordert, mehr gegen die Klimakrise zu tun, um «katastrophale» Folgen zu vermeiden. Bedeutsam für den Cyberraum? Zweifellos, da technische Infrastrukturen u.a. Kühlung, Energie und stabile Böden benötigen. Drei Themen, die bereits auch in der Schweiz problematisch sind. Das Datum des Forums für 2025 ist der 20. März und das Thema wird die KI sein. Bitte im Terminkalender eintragen!

Bitte unterstützen Sie auch unsere Arbeit für die Sicherheit, Widerstandsfähigkeit und Souveränität der Schweiz mit Ihrer SPENDE.

Die kleinen grünen Männchen sind nicht unter uns – Das wird in einem Bericht des Pentagons behauptet. Die Autoren haben in der Tat keine Beweise für Besuche von Ausserirdischen oder verdeckten Raumschiffen gefunden. Die Forscher sind der Meinung, dass die Behauptungen über geheime Regierungsprogramme zum Reverse Engineering von ausserirdischer Tech­nologie auf «Rundschreiben» und Hörensagen beruhen. Die Schlussfolgerungen der Studie sind eindeutig: Es gibt keinen Beweis für die Existenz einer wie auch immer gearteten ausserirdischen Technologie. Für Phantasten bedeutet dies, dass es keine magische Technologie gibt, die als Game Changer fungieren kann. Ist das wahr? Der Mythos von Area 51 ist bedroht 😊

 Verantwortungsvolle militärische Nutzung von künstlicher Intelligenz – Eine weitere Initiative, bei der die Schweiz durch Abwesenheit glänzt? Wenn dies der Fall sein sollte, liegt es an einer restriktiven Auslegung der Neutra­li­tät? Die Liste der Teilnehmer zeigt jedoch, dass die Initiative sehr offen ist. Und grundsätzlich scheint es sinnvoll zu sein, sich an der Kontrolle von Technologien zu beteiligen, die ein hohes Fehlentwicklungspotenzial aufweisen. So nimmt die Schweiz bereits seit 2019 am Tallinn Center of Excellence für Cyberdefence teil. Wir sollten nicht warten, bis sich Szenarien wie «Terminator» materialisieren, bevor wir überlegen. Einige Militär werden nicht warten.

 Das Datenzeitalter – Das neueste Bulletin der asut – des Schweizerischen Verbandes der Telekommunikationsunternehmen – ist lesenswert, insbesondere das Editorial. Der asut-Präsident Peter Grütter erläutert darin die Datengesellschaft und die enormen Möglichkeiten, die sich durch einen geordneten Umgang mit diesem Treibstoff ergeben. Daten haben einen hohen intrinsischen Wert, aber nur, wenn sie wertgeschätzt werden. Mit Blick auf die andere Seite der Medaille erinnert Peter Grütter jedoch auch an die Existenz einer dunklen Seite, von der wir uns nicht überwältigen lassen sollten. Er schliesst mit den Worten: «Wir leben im Zeitalter der Daten: Machen wir das Beste daraus”. Auch der Vater des Internets, Tim Berners-Lee, hat nach der Feststellung der zahlreichen Fehlentwicklungen seiner Erfindung, die 35 Jahre alt ist, aber seiner Meinung nach noch in den Kinderschuhen steckt, eine optimistische Botschaft ausgesprochen.

 eCyAd – Das von der Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren (KKJPD) und dem Sicherheitsverbund Schweiz (SVS) initiierte Projekt hat einen wichtigen Meilenstein erreicht. Das Ausbildungsprogramm, zu dem digiVolution auch beiträgt und das weiter ergänzt und regelmässig aktualisiert wird, ist für jedermann verfügbar. Jede Organisation kann eine Gruppe gründen und dann für jeden Teilnehmer ein Zertifikat erhalten, das belegt, dass das Programm abgeschlossen wurde.

Das war’s für diese Ausgabe. Wir hoffen, dass sie Ihnen gefallen hat. Wir wünschen Ihnen zudem viele lehrreiche Erkenntnisse mit den ausgewählten Artikeln und Links und sehen uns in zwei Wochen wieder.


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Wir wünschen Ihnen viele lehrreiche Erkenntnisse mit den ausgewählten Artikeln und Links und sehen uns in zwei Wochen wieder.

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